JA zur Rad-WM aber die Streckenführung MUSS optimiert werden

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Gewerbe und Private, GVZ und ACS verlangen eine Neubeurteilung der Verkehrsbeschränkungen der Rad-WM 2024

Die Verkehrsbeschränkungen der Stadt Zürich für die Rad-WM 2024 kennen kein Mass. Während 9 Tagen wird der MIV von den Stadtkreisen 7 und 8 faktisch ausgeschlossen. Täglich von morgens um 05:00 Uhr bis abends 19:00 Uhr werden sämtliche Verkehrsadern für den Verkehr geschlossen. Für den ÖV sieht es nicht besser aus. Die Tramlinien 5 und 15 sowie fünf Buslinien werden ganz und ohne Ersatz eingestellt. Weitere sechs Tramlinien und acht Buslinien werden teilweise eingestellt oder umgeleitet. Die beiden Ersatzbuslinien werden unmöglich in der Lage sein, den wegfallenden öV- und MIV-Verkehr aufzunehmen.

Die Auswirkungen auf die Bevölkerung und das Gewerbe sind fatal. Arbeitsstätte im Quartier können von den Mitarbeitern nicht oder nur sehr schwer erreicht werden. Den Bewohnern wird es verunmöglicht oder zumindest stark erschwert, die beiden Stadtkreise für Beruf, Ausbildung oder Freizeit zu verlassen. Das Gewerbe kann so nicht beliefert werden und auch nicht aus den Stadtkreisen 7 und 8 hinaus beliefern. Verkaufsgeschäfte werden keine Güter für den Verkauf erhalten. Handwerker können die Stadtkreise nicht verlassen und in ihnen auch nicht ihrer Tätigkeit nachgehen

Solche krassen Auswirkungen sind für die erfolgreiche Durchführung der Rad-WM jedoch gar nicht notwendig. Die Strasse muss nicht schon um 05:00 Uhr gesperrt werden, wenn am Vormittag oder erst am Nachmittag ein Radrennen stattfinden wird. Bei der Tour de Suisse genügt es, wenn eine Strasse eine halbe Stunde, bevor der erste Fahrer eintrifft, gesperrt wird und wieder geöffnet wird, wenn der letzte Fahrer den Rennabschnitt passiert hat. Des Weiteren ziehen nur etwa ein Fünftel der durchgeführten 50 Rennen Publikum an und werden international im Fernsehen übertragen. Bei den übrigen Rennen besteht keine Notwendigkeit, dass sie mitten durch dicht bewohntes und wirtschaftlich stark aktives Gebiet geführt werden und ihr Ziel mitten in der Stadt haben sollen.

Der GVZ und der ACS gehen davon aus, dass die angestrengte Neubeurteilung zu einer deutlichen reduzierten Verkehrsbeschränkung führen wird. Bei der Euro2008 hatte die Stadt ähnlich lange Sperrungen des Strassenraums vorgesehen, deren Dauer jedoch vom Verwaltungsgericht im Rechtsmittelverfahren drastisch reduziert wurden. Auch bei der Durchführung des Formula E-Rennens bestand die Praxis, dass der Strassenraum möglichst lange offen bleibt und nach dem Rennen möglichst schnell wieder geöffnet wird.

Entsprechend wird verlangt, dass die weniger publikumswirksamen Rennen ausserhalb stattfinden, und dass der Strassenraum bis 30min vor Rennstart geöffnet bleibt und nach den Rennen auch schnell wieder geöffnet wird.