Treffen mit dem Stadtrat
Nach elf Jahren Unterbruch kam es am 22. November 2021 auf Einladung von Stadtpräsidentin Corine Mauch wieder zu einem informellen Treffen von knapp vierzig Mitgliedern des GVZ mit einer Delegation des Stadtrates und neun VertreterInnen verschiedener städtischer Departemente im schönen Muraltengut.
Diese Form des Austausches soll künftig alternierend mit den strukturierten Sitzungen der Verbandsspitze und dem Stadtrat durchgeführt werden. Vom Stadtrat standen Karin Rykart, Sicherheitsdepartement, und Dr. Richard Wolff, Tiefbau- und Entsorgungsdepartement, Rede und Antwort.
In ihren einleitenden Worten bekräftigte Karin Rykart, in Vertretung der krankheitshalber abwesenden Stadtpräsidentin, wie wichtig für den Stadtrat dieser Austausch sei. Sie verwies auf die vor Wochenfrist präsentierte Firmenbefragung, welche auch wichtige Indizien liefere, um dem Gewerbe zukunftsfähige Bedingungen zu geben. Die Zukunft liege in einer diversifizierten Wirtschaft mit breit gefächertem Angebot. Die Dualität der Berufsbildung sei dabei ein wichtiger Beitrag an die Innovationskraft, für welchen sie sich bei den Anwesenden bedankte.
GVZ-Präsidentin Nicole Barandun bedankte sich für diese Möglichkeit des Austauschs und startete mit dem Hinweis, dass für viele der Anwesenden die Parkplatz-Situation generell prekär sei, weil sie mit dem Geschäftswagen unterwegs seien, normalerweise nicht wie hier zum Apéro, sondern zum Arbeiten. Es komme ihr manchmal so vor, als ob die Verwaltung Probleme löse, die das Gewerbe noch gar nicht hat, was in Bewilligungen und Kosten münde. So zum Beispiel bei den Markierungen für die Gartenrestaurants oder bei den Passantenstoppern. Es werde immer enger, was immer mehr Regulierung bringe. Aber vielleicht wäre weniger ja mehr. Vor einer Woche habe sie an der Medienkonferenz der Stadt die Ergebnisse der Firmenbefragung kommentieren dürfen. Grundsätzlich seien sie ja alle zufrieden mit dem Lebens- und Arbeitsraum Zürich, sonst wären sie ja nicht hier. Dennoch: Die Verkehrsproblematik wiege schwer. Das etwas bessere Abschneiden der Stadt bezüglich Bürokratie dürfe wohl nicht unwesentlich mit der schnellen und unkomplizierten Unterstützung während der Pandemie zusammenhängen. Auch täten sich immer wieder neue Themen auf: Was z.B. wenn vor dem Stadthotel oder dem Restaurant plötzlich alle weissen PP abgebaut werden? Wenn die Stadt immer mehr Aufträge übernimmt, die das Gewerbe auch erledigen könnte? Wenn auf einmal vor der Garage Bäume gepflanzt werden oder ein VBZ-Mast direkt vor dem Kunden-Parkplatz aufgestellt wird? Immerhin, betonte Nicole Barandun, sei der Austausch heute immer noch möglich bzw. die Nähe zwischen Stadt und Gewerbe noch da. Gerade die Berufsbildung sei als Gemeinsamkeit auch Bindeglied. Sie freue sich, wenn die Gelegenheit zum Austausch auch hier beim anschliessenden Apéro rege genutzt werde.
Tatsächlich kamen an den Stehtischen schnell Gespräche in Gang und es wurde angeregt diskutiert und auch rotiert. Es ist zu wünschen, dass die VertreterInnen der Stadt dank dieser direkten Voten aus einem zusätzlichen, breiten Fundus schöpfen werden, wenn es darum geht, die Anliegen der Gewerbetreibenden besser zu verstehen und für die Unternehmen auf dem Platz Zürich faire Bedingungen zu gewährleisten.
Über die Umfrage bei den teilnehmenden FirmenvertreterInnen, wie sie diese Form des Austausches beurteilen, wie auch über die Antwort auf eine Anfrage bei Stadtpräsidentin Corine Mauch, wo nun bei vorgebrachten Anliegen konkret etwas geschehe, berichten wir im nächsten GVZ aktuell. (LF)