GVZ Neujahrsanlass vom 21. Januar 2025

Zum Traditionsanlass im Traditionshaus: Auf Einladung des Gewerbeverbands der Stadt Zürich (GVZ) trafen sich am 21. Januar 2025 rund 100 Mitglieder und Gäste zum Neujahrsanlass im Saal vom «Weissen Wind» im Zürcher Oberdorf. Nach einem fesselnden Referat zur Bedeutung von Sozialpartnerschaften tauschten sich die Anwesenden rege aus und genossen dabei einen vielfältigen Apéro riche.

Die anhaltend hohe Zahl von rund 100 teilnehmenden Mitgliedern und Gästen aus Politik und Wirtschaft zeigt die grosse Beliebtheit des vom GVZ durchgeführten Treffens jeweils Anfang Jahr. GVZ-Präsidentin und Mitte-Nationalrätin Nicole Barandun begrüsste die Anwesenden, allen voran den Referenten des Abends, Bernhard Salzmann, Direktor des Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV), gefolgt von einigen Gedanken zur Sozialpartnerschaft als zentralem Element des Arbeits- und Wirtschaftssystems in der Schweiz. Die Sozialpartnerschaft bezeichne die Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, indem sie auf Dialog und Verhandlungen statt auf Konfrontation setzt, und so wirtschaftlichen Frieden garantiere. Die direkte Verhandlung zwischen den Sozialpartnern ermögliche branchen- und regionsspezifische Lösungen und garantierte damit Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit. Und: Sie vermeide staatliche Eingriffe. Darum stünden die Bemühungen um die Einführung eines staatlichen Mindestlohns derart quer in der Politlandschaft. Hatte das Stimmvolk 2014 einen nationalen Mindestlohn noch krachend abgelehnt, wüssten alle Anwesenden, wie es mit dem kommunalen Mindestlohn in der Stadt Zürich gelaufen sei, deren Rechtmässigkeit der GVZ bekämpft hatte und wo letztendlich das Verwaltungsgericht in seinem am 29. November 2024 veröffentlichten Urteil die Beschwerde des GVZ gutgeheissen und die Verordnung aufgehoben hatte.

Bernhard Salzmann, Direktor des Schweizerischen Baumeisterverbands, fand in seinem Referat denn auch deutliche Worte, was er unter «lösungsorientierte, glaubwürdige und legitimierte Sozialpartnerschaft» versteht. Das Schweizer Erfolgsmodell sei ein Grundpfeiler des Wohlstands und der Prosperität und bedeute Verantwortung für Arbeitgebende und Arbeitnehmende, weshalb sie legitimiert und transparent sein müsse. Gesamtarbeitsverträge (GAV) garantierten unter anderem Lohnschutz, faire Arbeitsbedingungen, gleich lange Spiesse am Markt, Aus- und Weiterbildung in Zeiten des Fachkräftemangels und Arbeitsfrieden. Dafür müssten sich die Sozialpartner so verhalten, dass Zweck und Legitimation der GVAV nicht untergraben würden. Insbesondere kritisierte Salzmann Mechanismen in manchen GAV, durch welche finanzielle Mittel aus dem paritätischen Fonds statt für Bildung und Vollzug zweckentfremdet für Vergünstigungen und Rabattierungen einer Mitgliedschaft verwendet würden.

Beim anschliessenden Apéro riche genossen die Teilnehmenden das gemütliche Ambiente im «Weissen Wind» im Stehen oder an den kleinen Tischen bei guten Gesprächen und schmackhaften Gaumenfreuden.

(Text und Fotos: LF)

Impressionen des GVZ Neujahrsanlasses 2025