GVZ Neujahrsanlass vom 30. Januar 2024
Am 30. Januar 2024 lud der Gewerbeverband der Stadt Zürich Mitglieder und Gäste zum traditionellen Neujahrsanlass ein. Diesmal traf man sich bei Sunrise im Glattpark. Nach einem fakultativen Rundgang stand mit dem Referat «Entwicklung des Flughafens und des Flugverkehrs» der Flughafen Zürich im Zentrum, bevor im spektakulären «The Rise» ein Apéro riche die Teilnehmenden erwartete.
Mit rund 100 anwesenden Mitgliedern und Gästen aus Politik und Wirtschaft, darunter Regierungsrätin Dr. Silvia Steiner, zeigt sich die grosse Beliebtheit des Neujahrstreffens des GVZ. Sie alle trafen sich im Ambassador House beim Glattpark. Viele davon nahmen die Gelegenheit wahr für einen fakultativen Rundgang im Sunrise & Huawei Joint Innovation Hub. Unter der fachkundigen Leitung von Alexander Lehmann war nicht nur zu erfahren, was heute mit 5 G alles möglich ist, sondern wie die nahe oder etwas fernere digitale Zukunft mit Augmented Reality im Bereich Landwirtschaft, Privatnutzung, Gaming, 3-D-Bildübertragung, Live-Cams u.a. im Tourismus, Business Solutions, Logistik und vielen weiteren Anwendungen aussehen kann und wird.
GVZ-Präsidentin und Nationalrätin Nicole Barandun begrüsste anschliessend die Anwesenden. In ihrer Ansprache wies sie darauf hin, dass gerade wieder die Steuerformulare verschickt worden seien. Und weil alle, die Steuern zahlen, den Staat finanzieren, dürften sie auch erwarten, dass sie mit ihren Anliegen ernst genommen werden. Dem sei leider nicht so, denn jedes Jahr habe auch der GVZ wieder die gleichen Punkte auf der Agenda, weil die Stadt die Probleme des Gewerbes nicht ernst nimmt. Die Stadt sage, was wichtig sei: Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Für das Gewerbe heisse Digitalisierung einen einfachen, digitalen Austausch mit den Behörden mit einer Schnittstelle und eine Vereinfachung der Arbeitsabläufe. Barandun wünscht sich eine App, auf der ersichtlich sei, wo all die Gewerbeparkplätze sind, die andauernd versprochen werden. Das sei im Tun, aber halt schon sehr, sehr lange. Die Vorlage für die erweiterte Gewerbeparkkarte liege zwar auf dem Tisch, leider sei sie wieder verknüpft mit der blauen Quartierparkkarte. Und wenn letztere nicht durchkomme, falle auch die erweiterte Gewerbeparkkarte. Nachhaltigkeit heisst für Barandun auch, dass die Stadt nicht immer neue Projekte lanciere, was reine Pfläschterlipolitik sei. Z.B. Brings uf d’Strass, welches mit grossem Tamtam eingeführt worden sei, nur um dann jedes Jahr redimensioniert zu werden. Neu gebe es dafür KlimUp, dotiert mit CHF 14 Mio. für Startups und NGO im Bereich Klimaschutz. Gleichzeitig lasse man die Marktfahrerinnen und Marktfahrer auf dem Bürkliplatz im Regen stehen, indem weder eine Übergangslösung während der Bürkliplatzsanierung ab diesem Herbst aufgegleist noch deren Bedürfnisse nach der Sanierung berücksichtig wurden. Kurze Wege der Bauern, Bioproduktion, Kreislaufwirtschaft beim Flohmarkt – alles egal aus Sicht der Stadt (siehe dazu auch die Januar-Kolumne der GVZ-Präsidentin). Barandun wünscht sich mehr Unterstützung fürs Gewerbe, nicht mit Geld, aber mit Wertschätzung für das in diesem Bereich Geleistete und mit guten, den Aufwand vereinfachenden Rahmenbedingungen.
Nach dem Willkommensgruss durch Sunrise-CEO André Krause referierte Lukas Brosi, CEO Flughafen Zürich AG, zum Thema «Entwicklung des Flughafens und des Flugverkehrs». Dabei wies er unter anderem auf die volkswirtschaftliche Bedeutung der Luftfahrt am Flughafen Zürich hin: Über 300 Unternehmen stellen den Betrieb sicher. Rund 30 000 Menschen arbeiten direkt am Flughafen Zürich, dessen Wertschöpfung pro Jahr CHF 7 Mia. (rund 4,4 % des BIP Kanton Zürich) beträgt. 1076 Tonnen Luftfracht werden täglich abgewickelt. 35 % der ausländischen Gäste erreichen die Schweiz per Flugzeug. Die Passagierzahlen hätten 2023 fast wieder das Vor-Pandemie-Niveau erreicht. Von vier Passagiersegmenten seien einzig die Geschäftsreisen innerhalb Europas wegen vermehrter digitaler Meetings eingebrochen. Während sich die Passagierzahlen während der letzten 20 Jahre laufend erhöhten, blieben die Flugbewegungen praktisch konstant. Daran soll sich auch nach der Pistenverlängerung (Abstimmung am 3. März 2024) nichts ändern, dafür bringe sie mehr Sicherheit, mehr Pünktlichkeit und mehr Nachtruhe.
Beim anschliessenden Apéro riche genossen die Teilnehmenden das einmalige Ambiente von «The Rise» an der langen Bar, den Stehtischen und in der Lounge bei guten Gesprächen und schmackhaften Gaumenfreuden.
(Text und Fotos: LF)