Viel Lärm um ...

Kolumne

Die Meinungsäusserungsfreiheit ist ein zutiefst demokratisches Recht!

Jede und jeder soll sich nicht nur eine eigene Meinung bilden, sondern diese auch frei kundtun dürfen. Im kleinen, überschaubaren Personenkreis oder vor Publikum, an Versammlungen, an bewilligten Kundgebungen und Demos.

Letztere überziehen die Zürcher Innenstadt gefühlt bald jedes Wochenende und rufen oft, wie kürzlich auch, nach Widerspruch mit zeitgleich angesagter Gegendemo. Aber: Beinhaltet Meinungsäusserungsfreiheit nicht auch Meinungsvielfalt? Das Stehenlassen anderer Überzeugungen, ohne diese immer gleich niederschreien zu müssen? Wer lauter schreit, hat nicht automatisch Recht. Wer darf von sich behaupten, das Mass aller Dinge erkannt zu haben? Etwa die Dritten im Bunde, die linksextremen Krawallmacher, die sich natürlich nie lange bitten lassen und ein- und angreifen, egal bei welchem Thema? Sicher nicht!

Die Botschaft hör‘ ich wohl

Aber betroffen sind immer auch Unbeteiligte. Ganz besonders an den «begehrten» Demonstrationsrouten in der Innenstadt, weil der motorisierte Individual- und der öffentliche Verkehr dann regelmässig über längere Zeit völlig zusammenbrechen. Vor allem wird der ohrenbetäubende Lärm der Lautsprecheranlagen in dieser Häufigkeit zunehmend ein Problem für den Detailhandel, die Gastronomie und Hotellerie. Wenn Kundschaft ausbleibt und Gäste gestört und verunsichert werden. Dann geht’s für die Betroffenen ans «Läbige».

Routenvergabe überdenken und Beschallungsgrenzen durchsetzen

Da putzen wir unsere schöne Stadt heraus, investieren in die Aussenwirkung von Zürich, realisieren aufsehenerregende Projekte wie den begrünten Münsterhof, wollen ein weltoffenes, sicheres und lebenswertes Zürich für seine BewohnerInnen und attraktive Reisedestination für alle anderen sein – und dann lassen wir Gäste, Detailhandel, Gastronomie und Hotellerie im Lärm und im Chaos stehen. Da muss doch etwas zu machen sein!

Nicole Barandun-Gross

Präsidentin Gewerbeverband der Stadt Zürich