Licht am Ende des Tunnels

Kolumne

Während der letzten Wochen mussten wir alle Einschränkungen hinnehmen. Mit dem etappierten Ausstieg aus dem Lockdown, der gesundheitspolitischen Indikatoren folgen muss, machen wir uns alle auf den (langen) Weg zurück in die Normalität. Wenn diese Zeit eines geschärft hat, ist es das Bewusstsein, was für jeden einzelnen, jede einzelne wirklich wichtig und unverzichtbar ist.

Nicht die nächsten Ferien irgendwo in der Ferne

Was fehlt uns jetzt? Da kommt einem so viel Schönes in den Sinn – und ich wage die Behauptung, es sind viele kleine Dinge… Die Liebsten wieder in die Arme nehmen. Zusammen mit Nachbarn und Freunden grillieren. Ein Bierchen am Fluss oder serviert vom freundlichen Service im Quartierrestaurant. Das schmeckt einfach anders – besser. Statt möglichst rasch beim Detaillisten durch den Laden zu huschen und die notwendigen Einkäufe zu erledigen, das Rundumpaket eines Frischmarktbesuchs mit allen Sinnen geniessen. Schauen, riechen, fühlen, probieren, sich vor Ort beraten und etwas erklären lassen. Die Garderobe updaten. Neue Möbel aussuchen, Wohnung und Garten verschönern lassen. Fein essen, ins Kino gehen, eine Theateraufführung besuchen. Arbeiten in der Firma, Kaffeepause mit Kollegen, Kundenbesuche, lernen in der Schule.

Ohne lokale Handel- und Gewerbetreibende geht es nicht

Gerade die KMU haben viel Kreativität an den Tag gelegt, flexibel auf die veränderten Bedingungen reagiert, den täglichen Bedarf gesichert und dafür grosse Solidarität und Unterstützung auch aus der Bevölkerung erfahren. Sie alle haben auf Lockerungen gewartet. Nun, da sie anstehen, fehlen Logik und Erklärung des Bundesrats, die Enttäuschung ist gross. Es ist nicht nachvollziehbar, warum man sich ein Tattoo stechen lassen kann, ein Buch kaufen aber nicht. Wer ein Schutzkonzept einhält, soll aufmachen können. Das gilt auch für Gastrobetriebe. Je überschaubarer der Betrieb, desto besser klappt’s doch mit der Umsetzung der Massnahmen. Machen wir vorwärts – mit Disziplin und Solidarität. Wer will, muss dürfen!

Nicole Barandun-Gross

Präsidentin Gewerbeverband der Stadt Zürich